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Zeitzeug*innen

Magda Brown (links im Bild) mit Begleitung zu Besuch im DIZ Stadtallendorf, 2018.

Magda Brown, geb. Perlstein, besuchte im April 2018 zusammen mit ihrer Tochter das DIZ und die Gedenkstätte Münchmühle. - Frau Brown war eine der tausend ungarischen Jüdinnen, die für die Dynamit AG arbeiten mussten und in dem Lager Münchmühle, einem Nebenlager des KZ Buchenwald, untergebracht waren. Nach der Befreiung durch US-amerikanische Soldaten 1945 begann sie in den USA ein neues Leben. Nach einem erfüllten Berufs- und Familienleben begann sie Zeugnis abzulegen darüber, was ihr und vielen anderen ungarischen Jüdinnen und Juden angetan wurde. Am 07.Juli 2020 ist sie im Alter von 93 Jahren verstorben.

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Zur Stadt Stadtallendorf unterhält Eva Fahidi, so ihr Mädchenname, seit 1988 enge Kontakte und seit 2014 ist sie als erste Frau Ehrenbürgerin von Stadtallendorf. Sie war schon oft aus verschiedenen Anlässen in Stadtallendorf. Begleitet wurde sie dabei fast immer von ihrem Lebensgefährten Andor Frankl (in memoriam 26. September 1921 – 09.September 2013). Sie besucht zum einen das DIZ, welches sie aus der Sicht der ehemaligen Häftlinge des Lagers Münchmühle als „unser Museum“ beschreibt und sie kommt vor allem, um als Zeitzeugin mit Schülerinnen und Schülern vor Ort und in der Region zu sprechen. Dabei ist ihre Art des Erzählens für alle Teilnehmenden ein zutiefst beeindruckendes Ereignis.

Bei aller Trauer sind ihre Erzählungen und Berichte immer lebendig und hoffnungsvoll. Sie ist dabei beseelt von dem Gedanken, dass die Aufklärung über die unvorstellbaren Verbrechen der NS-Diktatur durch das Erzählen der eigenen Biographie, die persönlichen Gespräche mit jungen Menschen dazu beitragen, antisemitischen und rassistischen Einstellungen aktiv entgegenzuwirken.

Zum Umgang mit den Jugendlichen sagte sie selbst: „Fast in ihrem Alter war ich vor 71 Jahren, als mein heute fast unglaubliches Schicksal begann. Aber auch, wenn es unglaublich klingt, müssen es die Jugendlichen von mir, die es erlebt hat, hören. Vielleicht kann ich ihnen einen Satz geben, den sie bisher nie gehört haben, den sie von mir jedoch akzeptieren können und sie sich irgendwann einmal daran erinnern werden. Dann bin ich nicht umsonst gekommen.“ Für ihr außergewöhnliches Engagement gegen das Vergessen wurde sie im Sommer 2012 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Seit dem 14. Mai 2014 ist sie Ehrenbürgerin von Stadtallendorf.

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